Wofür steht eigentlich die Abkürzung LGBTQ? Das Akronym kommt aus dem Englischen und steht Für „Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer“ –, und richtet sich gegen die Formen sexueller Diskriminierung und für Akzeptanz vielfältiger Geschlechteridentitäten. In vielen Städten Europas – in 31 Ländern ist die gleichgeschlechtliche Ehe anerkannt – ist man außerordentlich fortschrittlich, was die Akzeptanz anbelangt. Die queere Community möchte sich auch im Urlaub, an den entsprechenden Reisezielen, sicher fühlen. Der Holidu LGBTQ-Index hat die LGBTQ-freundlichsten Städte in Europa– anlässlich des bevorstehenden Pride Month – per Datenpunkte hinsichtlich ihrer Fortschrittlichkeit bewertet. Die im Ranking maximal erzielbare Punktzahl pro Stadt ist 50, während in jeder einzelnen Kategorie eine Punktzahl von 10 erreicht werden konnte.
Queer durch London
Auf den ersten Platz in diesem Jahr hat es Großbritanniens Hauptstadt London mit einem Gesamtwert von 38,67 geschafft und ist laut „Holidu-Ranking“ somit die LGBTQ-freundlichste Stadt Europas. London war schon immer ein Magnet für verschieden Kulturen und Heimat einer mannigfaltigen Kreativ-Szene. Mit dieser dynamischen Offenheit begegnet London auch der LGBTQ-Szene. In der Old Compton Street und den umliegenden Seitenstraßen trifft sich die Szene und alle Gleichgesinnten, die in London zu Besuch sind, die sogenannten LGBT*QI-traveller. Bezüglich LGBTQ-freundlichen Bars ist die Großstadt mit circa 90 Etablissements bestens aufgestellt, so Holidu. Die Pride Parade feiert diesjährig am 2. Juli ihr 50-jähriges Jubiläum und zieht zahlreiche Touristen in die Stadt an der Themse.
Berlin – legendäres Regenbogen-Nachtleben
Die deutsche Bundeshauptstadt erhält die Silbermedaille – mit 29,85 Punkten – in der Rangliste von Holidu. Besonders ins Auge sticht, dass die Unterkünfte relativ günstig sind – im Vergleich zum Sieger London. Berlin ist seit Beginn des 20. Jahrhunderts eine der Metropolen, in der Queere frei und sicher leben können. Die deutsche Hauptstadt ist berühmt-berüchtigt für sein LGBTQ-Nachtleben. Mit mehr als 60 Bars für LGBTQ-Zugehörige gehört die Hauptstadt auch in dieser Rubrik zu den Spitzenreitern Europas, so Holidu. Der Berliner Christopher Street Day oder auch die Berlin Pride-Parade finden in diesem Jahr, nach pandemiebedingter Pause, am 23. Juli 2022 statt. Doch schon ab Juni gibt es viele kleinere Demos, Straßenfeste und Events.
Hamburg – CSD nicht nur zum Spaß
Eine weitere deutsche Stadt ergattert einen Platz unter den Top 5: Hamburg holt sich den dritten Platz mit einem Gesamt-Score von 27,32 (Quelle: Holidu). Dies bestätigt, dass deutsche Großstädte gegenüber der LGBTQ-Gemeinschaft sehr offen sind. Der CSD, der seit 40 Jahren in Hamburg zelebriert wird – dieses Jahr vom 24. Juli bis 8. August –, formuliert immer noch klare Forderungen an die Politik und fordert unter anderem eine Reform des bestehenden Transsexuellengesetzes. Besonders erwähnenswert ist das 33. Hamburg International Queer Film Festival, das vom 18. Oktober bis 23. Oktober stattfindet.
Amsterdam – LGBTQ mit Tradition
Amsterdam erreicht eine Gesamtpunktzahl von 27,22. Die Niederlanden haben die längste Tradition, was die gleichgeschlechtliche Eheschließung anbelangt. Diese wurde bereits 2000 beschlossen und das Land war absoluter Vorreiter. Amsterdam ist daher ausgesprochen LGBTQ-freundlich. Besonders hervorzuheben ist in den Niederlanden vor allem die LGBTQ-Gleichheit, die unter den Top 5 den höchsten Wert beim Holidu-Ranking hat. Es gibt dort allerdings kein explizites Gay-Viertel wie in anderen Städten, hier sondert man sich nicht ab, sondern mischt sich auf selbstverständliche Art und Weise unter die vermeintlich Binären. Die Amsterdam Pride Parade findet vom 30. Juli bis 7. August statt.
Paris - Loud and Proud
Frankreichs Hauptstadt Paris belegt mit 26,89 Punkten den 5. Platz im Holidu-Ranking. Paris Pride oder wie in Frankreich auch genannt „Marche des Fiertés LGBTQ” wird am 25. Juni gefeiert und findet nunmehr seit mehr als 40 Jahren statt, laut Holidu. Aber damit nicht genug: Vom 6. bis zum 9. Juli 2017 zieht das Kulturfestival "Loud & Proud" wieder zahlreiche Touristen in die französische Hauptstadt. Die Unterkünfte in Paris gehören allerdings zu den teuersten in Europa, daher schneidet die Stadt in dieser Kategorie schlechter ab als ihre Mitstreiter (Quelle: Holidu).
Bildquellen
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