Von Boltenhagen bis Heringsdorf reihen sie sich entlang der Mecklenburgischen Küste, über die Vorpommersche Boddenlandschaft der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst, über Rügen bis Usedom: die Mecklenburger Ostseebäder. Kur- und Erholungsorte mit Heilklima und reizvollen Naturlandschaften einer sturmumtobten Küstenregion, die nicht nur zum Entspannen und Erholen einladen, sondern auch zu Entdeckungsreisen und Erlebnistouren rund um die deutsche Ostseeküste. Ein Besuch lohnt sich!
Wellen, Wind, Gezeiten: Natur entdecken rund um die Mecklenburger Ostseebäder
So verstreut wie die Seebäder an der Ostseeküste liegen, so unterschiedlich sind die Landschaften, die sie umgeben: feiner Sandstrand und hohe Dünen wechseln sich ab mit steilen Kliffen und beeindruckenden Felsvorsprüngen, waldreiche Höhenzüge mit zahlreichen Gewässern liegen neben Steinfeldern und charakteristischen Boddenlandschaften.
Die Feuersteinfelsen nördlich von Binz sind eine Steinlandschaft mit Vegetationsinseln und einmalig in Deutschland. Das Hohe Ufer zwischen Ahrenshoop und Wustrow ist eine bis zu 18 m hohe Steilküste, die besonders nach herbstlichen Stürmen immer wieder nachbricht. Bei guter Sicht kann man vom Kliff aus die dänische Insel Falster erkennen. Bei Prerow lohnt sich ein Besuch des Darßwalds sowie des Weststrands mit zahlreichen Windflüchtern, das sind Sträucher und Gehölze, deren Wuchsrichtung von einem beständig wehenden starken Wind bestimmt wird. Das Ahrenshooper Holz ist ein Waldgebiet mit altem Baum- sowie einem Stechpalmenbestand, das unter Naturschutz steht. Thiessow liegt im Biosphärenreservat Südost-Rügen, hier lohnt sich unter anderem eine Besteigung der Zickerschen Berge, Erhebungen mit einer offenen Wiesenlandschaft, von denen man eine schöne Sicht auf die Boddengewässer hat. Östlich des Seebads Göhren ragt der Buskam aus der Ostsee, der größte bisher in Norddeutschland gefundene Findling.
Über Kurbäder und Seebrücken: Sehenswürdigkeiten der Mecklenburger Ostseebäder
Überall in den Seebädern an der Ostsee kann man sie bewundern: die Villen, Hotels und Pensionen der charakteristischen Bäderarchitektur, einer Bauweise mit Einflüssen unterschiedlicher Epochen, die vorrangig im 19. Jahrhundert entstand. Weiße, mit Schnitzereien geschmückte Holzfassaden, kleine Giebel und Türmchen sowie Balkone und Veranden mit Halbsäulen sind typisch für diese Häuser, die die Seebäder an der Ostsee bis heute prägen.
Die meisten Ostseebäder besitzen schöne Kurhäuser und Kurparks, die zum Verweilen einladen, sowie schöne Strandpromenaden, Häfen und Seebrücken; die längste dieser Brücken in Deutschland ist in Heringsdorf zu finden. Bei Binz lohnt sich ein Ausflug zum Jagdschloss Granitz, in Baabe kann man mehrere reetgedeckte Häuser sowie den Mönchgraben, Reste einer mittelalterlichen Landwehr, besichtigen, in Kühlungsborn ist die frühgotische Dorfkirche mit einem Chor aus dem 15. Jahrhundert sowie der Ostseegrenzturm der ehemaligen DDR sehenswert, und in Ahrenshoop laden rohrgedeckte Fachwerkhöfe und mehrere Kunstkaten zum Entdecken ein.
Durch Sand und Wald: zu Fuß und mit dem Rad unterwegs rund um die Mecklenburger Ostseebäder
Möglichkeiten, die Mecklenburger Ostseebäder zu Fuß zu erkunden, gibt es viele: Seebrücken, Häfen, Strandpromenaden und Kurparks eignen sich hervorragend für kürzere oder längere Spaziergänge an der frischen Luft. Für weitere Erkundungstouren empfiehlt sich das Fahrrad: Inseln wie Usedom und Rügen verfügen über zahlreiche Radwege, die an landschaftlich interessanten Aussichtpunkten, durch Naturschutzgebiete, über bewaldete Höhenzüge oder an der Küste entlang führen und die einzigartige Naturlandschaft der Ostseeküste erlebbar machen.
Bildquellen
- Darßer Weststrand mit Windflüchtern: © kentauros - fotolia.com
- Jagdschloss Granitz: © Bernd Kröger - fotolia.com
- Strand auf Rügen: © Stephan - fotolia.com
- Luftbild Ostseebad Heiligendamm: © Frank Gärtner - stock.adobe.com