Die Marillenknödel sind eine traditionelle Süßspeise aus Böhmen. Der Ausdruck „Marille“ geht auf die italienische Bezeichnung „armellino“ für Aprikose zurück. Im 18. Jahrhundert standen viele böhmische Köchinnen im Dienst der Wiener Bürger, so dass so die Mehlspeise Einzug in Österreich erhielt. Ein gelungener Marillenknödel besteht aus Kartoffelteig oder Topfenteig und ist mit einer süßen Aprikose gefüllt – eventuell kann die fehlende Süße auch durch einen Zuckerwürfel, der in die Aprikose gelegt wird, hergestellt werden. Der Knödel wird in salzigem Wasser gekocht und anschließend in gebräunten Butterbröseln gewälzt und serviert. Dabei muss darauf geachtet werden, dass nicht nur der Teig gar ist, sondern auch die Aprikose die gewünschte Konsistenz aufweist. Manche Köche kredenzen die süßen Knödel mit zerlassener Butter.
Der Germknödel – der halbkugelförmige Süße
Auch der Germknödel hat seinen Ursprung in Böhmen und ist auf demselben Wege wie die Marillenknödel nach Wien und Österreich gelangt. Germ bedeutet Hefe und so ist der große, halbkugelförmige Verwandte ein mit Powidl (Pflaumenmus) gefüllter Hefeteig, der vor allem auf den Skihütten der Alpenregion serviert wird. Der Germknödel wird mit Mohn und Puderzucker „gekrönt“ und mit brauner Butter übergossen. Häufig findet man auch die Variante mit Vanillesauce anstatt der Butter. Beide Knödelarten werden noch heute gerne für den Fastentag Freitag in Österreich beim Konditor vorbestellt, um diese als Hauptspeise zu genießen.
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