Im östlichen Hessen, eingebettet in die Ausläufer von Westerwald und Taunus, liegt die Region, die von den zwei Flüssen Lahn und Dill geprägt wird: die Lahn ist ein rechter Nebenfluss des Rheins und nimmt bei Wetzlar die Dill auf, die ihrerseits ein rechter Nebenfluss der Lahn ist. Wasser, Höhlen, Burgen und historische Städte wie Wetzlar und Herborn finden sich hier und machen die Region Lahn-Dill zu einem besonderen Urlaubsziel.
Am Wasser und unter der Erde: besondere Ausflugsziele in der Region Lahn-Dill
Zwei Besonderheiten hat die Region rund um die Flüsse Lahn und Dill zu bieten: zum einen viel Wasser an der Oberfläche in Form von Flusstälern, Stauseen und Talsperren, und zum anderen eine faszinierende Welt unter Tage wie Kristall- und Tropfsteinhöhlen oder Schaubergwerke. Stauseen und Talsperren stellen vor allem im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel dar und bieten vielfältige Freizeitmöglichkeiten. Ein Ausflug zur Aartalsperre, zur Krombachtalsperre oder auch zu Ulmbachtalsperre lohnt sich vor allem bei schönem Wetter, denn hier finden sich neben schöner Natur mit seltenen Tieren auch Liegewiesen und Campingplätze, Sandstrände, Rundwege zum Wandern, Joggen und Radfahren sowie Möglichkeiten zum Segeln, Surfen und Angeln.
Unter die Erde geht es beispielsweise bei Weilburg, wo sich die Kubacher Kristallhöhle findet, eine Schauhöhle mit Höhlenmuseum, die mit ihren 30 m Höhe die höchste Schauhöhle Deutschlands ist. Die einzige Calcitkristallhöhle des Landes entstand während der Eiszeit und ist mit zahlreichen Kristallen und Perltropfsteinen geschmückt. Ebenso eindrucksvoll zeigt sich die Tropfsteinhöhle „Herbstlabyrinth“ bei Breitscheid, das mit beinahe 10 km Ganglänge größte Höhlensystem Hessens und eines der bedeutendsten Deutschlands. Hier kann man in der sogenannten Knöpfchenhalle einzigartig weiße und saubere Tropfsteine bewundern.
Schlösser und Burgen: Sehenswerte Bauwerke in der Region Lahn-Dill
Die Region rund um Lahn und Dill ist reich an Burgen, Schlössern, historischen Bauwerken und malerischen Altstädten, die es zu besuchen lohnt. Beeindruckende Burg- und Schlossanlagen sind beispielsweise die Burg Greifenstein, eine Höhenburg mit schönem Blick auf das Dilltal, oder das Schloss Braunfels, auf einer Basaltkuppe gelegen. Die Burg Greifenstein wurde im 12. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt und beherbergt neben einem doppeltürmigen Bergfried ein interessantes Bauwerk: eine Doppelkapelle. Die St. Katharinenkapelle aus dem 15. Jahrhundert liegt heute unterirdisch, darüber befindet sich eine Barockkirche aus dem Jahr 1702. Das Schloss Braunfels stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist seitdem die Wohnburg der Grafen von Solms. Neben der Kernburg gibt es zahlreiche Erweiterungsbauten aus den nachfolgenden Jahrhunderten, vor allem im barocken Stil, zu sehen.
Sehenswert ist auch das Wahrzeichen der Stadt Dillenburg, der Wilhelmsturm, der in den Jahren 1872 bis 1875 als Denkmal für Wilhelm I. von Oranien errichtet wurde und heute ein Museum zur Geschichte der Häuser Nassau und Oranien-Nassau beherbergt. Lohnenswert ist auch Abstecher in die historische Altstadt von Herborn sowie nach Wetzlar mit seinem mittelalterlichen Stadtkern.
Entspannung pur: Das Lahntal
Die Schönheit des Lahntales kann man auf vielfältige Weise erkunden: zu Fuß, mit dem Fahrrad oder auf dem Wasser. Der Lahntalradweg folgt dem Fluss von der Quelle bis zur Mündung über 245 km, ebenso der Lahnhöhenweg zwischen Wetzlar und Lahnstein. Der 150 km lange „Lahn-Camino“, ein Teilabschnitt des Jakobsweges, ist auf weiten Strecken identisch mit dem Lahnhöhenweg und beginnt am Dom zu Wetzlar.
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- Historische Lahnbrücke bei Wetzlar: © Jörg Hackemann - fotolia.com
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