Der Steigerwald ist ein Mittelgbirge am Schnittpunkt der Regierungsbezirke Unter-, Mittel- und Oberfranken in Bayern und befindet sich zwischen den Städten Bamberg, Schweinfurt, Würzburg und Nürnberg. Die Region ist vor allem Weinkennern durch die hier angebauten Frankenweine bekannt. Große Teile des Steigerwaldes sind seit 1988 als Naturpark ausgewiesen und bieten schöne Routen zum Wandern und Radfahren.
Schloss Weißenstein: Eine der größten Schlossanlagen Deutschlands
Bei Pommersfelden am Rande des Steigerwaldes befindet sich das Schloss Weißenstein, das in den Jahren 1711 bis 1718 als private Sommerresidenz für den Bamberger Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn im barocken Stil errichtet wurde. Das Schloss zählt zu den Hauptwerken des Barock und gehört zu den größten Schlossanlagen Deutschlands. Besonders sehenswert ist das prunkvolle Treppenhaus über drei Ebenen mit Fresken von Johann Rudolph Byss und Giovanni Francesco Marchini; es gilt als eines der bedeutendsten in Europa und war sogar Vorbild für die Treppenanlage in der Würzburger Residenz. Der Gartensaal, die Sala terrena, wurde aufwendig als Muschelgrotte gestaltet und gilt als eines der wenigen erhaltenen Beispiele für Grottenarchitektur in Deutschland. Des Weiteren beherbergt das Schloss die größte private Barockgemäldesammlung Deutschlands mit über 600 Werken von Breughel, Dürer, van Dyck, Rubens und Tizian sowie weitere Kunstgegenstände wie Möbel, Glas und Porzellan.
Der Steigerwald: Land des Weines
Seit über 350 Jahren gedeihen in Franken die Reben der Silvanertraube an den Steillagen des Steigerwalds. Die Beeren der im 17. Jh. aus Österreich eingeführten Rebsorte können durch die spezielle Beschaffenheit des mit wärmespeichernden Tonplättchen versetzten Bodens länger reifen, was die Qualität und den Charakter des für die Region typischen Gewächses ausmacht. Bei einer Wanderung durch den Steigerwald werden Weinkenner auch die Reben von Riesling, Burgunder, Gewürztraminer, Portugieser, Muskat und anderer Sorten entdecken.
Bis ins Mittelalter und noch weiter zurück reichen die Wurzeln des Weinbaus in Franken, und manch Weinklassiker wurde schon vor mehr als 200 Jahren geschätzt. Heute finden sich viele junge und kreative Weinbauern und Kellermeister in der Region, die mit hervorragenden modernen Weine bis hin zu handverlesenen Spitzenweinen die Weinvielfalt des Frankenlands bereichern. Auch wenn die edlen Gewächse längst in handelsüblichen Flaschen erhältlich sind, ist der Bocksbeutel nach wie vor das Markenzeichen und zugleich ein Qualitätsversprechen des fränkischen Weins. Ein Erlass des Stadtrats von Würzburg im 18. Jahrunderts legte fest, dass in die typische flache Flaschenform nur die besten Weine gefüllt werden dürfen.
Wanderwege im fränkischen Steigerwald
Das Steigerwaldgebiet liegt im Herzen des Fränkischen Weinlands und ist durchzogen von einer Vielzahl an ausgezeichneten und zertifizierten Wanderwegen. Einer davon ist der Steigerwald-Panoramaweg, der sich über 150 km über die Kämme des Mittelgebirges von Bad Windsheim bis nach Bamberg windet. Auf dieser besonders reizvollen Tour genießt man fantastische Ausblicke über das Maintal, das Fränkische Mainland bis hin zu Spessart und Rhön und zur Fränkischen Alb. Malerisch schmiegen sich Burgen, Schlösser und Ruinen an die Hänge und der Weg führt durch einsame Buchenwälder und immer wieder hinab in idyllische Weinörtchen und mittelalterliche Städtchen, die sich mit einladenden Einkehrmöglichkeiten entlang der Strecke reihen. Gute Einstiegsmöglichkeiten in die gut beschilderte Wanderroute bieten die Orte Bad Windsheim, Ipfhofen, Bullenheimer Berg, Abtswind, Friedrichsberg, Ebrach, Michelau, Eschenau, Wallburg, Quallburg und Bamberg.
Bildquellen
- Schloss Weißenstein: © E. Schittenhelm - fotolia.com
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- Hohlweg im Steigerwald: © dina - fotolia.com