Das Museum der Alltagskultur im Schloss Waldenbuch ist – als Außenstelle des Landesmuseums Württemberg – sozusagen das Sachgedächtnis des württembergischen Alltags vom späten 18. bis ins 21. Jahrhundert. Die lebendige Ausstellung zeigt auf 2500 Quadratmetern und drei Etagen ein breites Spektrum an Bildern, Arbeitswelten und Alltagsgegenständen: vom Neckermann-Katalog über den Kassettenrecorder bis hin zum Salzstangen- und Brezelhalter. Für eine moderne Pop-Kultur sind diese Zeugnisse der Massenkultur besonders interessant. Im Ausstellungsbereich „Zeitsprünge“ werden jeweils ein historischer Gegenstand einem modernen Gegenstand, kurz gesagt Vergangenheit und Gegenwart, unter thematischen Gesichtspunkten gegenübergestellt: Neben mehrfach geflicktem Bettzeug aus dem 18./19. Jahrhundert wird eine zerissene Designerjeans von Dolce & Gabbana ausgestellt – hierbei können Parallelen und Unterschiede entdeckt und erlebbar werden. Mit dem Blick in die Vergangenheit erweitert sich der eigene Horizont.
Im Bereich „Wohnwelten“ kann der Besucher aktiv werden, indem er auf spielerische Weise ein Wohnzimmer einrichtet, die zeittypischen Kulissen reichen vom 19. Jahrhundert bis zu den 1970er Jahren – Erinnerungsfoto inklusive. Neben solch medialen Angeboten wird der Besucher auf vielfältige Art und Weise in die Ausstellung miteinbezogen. So zeigt der Ausstellungsbereich „Mein Stück Alltag“ in wechselnden Ausstellungen persönliche Gegenstände von Gästen, die „ihre“ Geschichte zu den ausgestellten Alltagsdingen erzählen. An bestimmten Sonntagen und regelmäßigen Familientagen wird das Programm durch besondere Aktionen, Führungen und Märkte erweitert. Die Ausstellung ist inspirierend und gerne werden nach einem Besuch im Café Alltag die Erfahrungen ausgetauscht.
Bildquellen
- Jugendzimmer 70er Jahre: © Gert-Peter Albig - Landesmuseum Württemberg
- Themenraum Wohnbedürfnisse: © Gert-Peter Albig - Landesmuseum Württemberg